Autor Thema: Fiasp  (Gelesen 18913 mal)

Offline Dirk B.

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Fiasp
« am: März 25, 2017, 12:29 »
Hallo Zusammen,

Ich denke mal die meisten haben schon von dem neuen schnellen Insulin Fiasp gehört? Ich wollte hier nur mal kundtun das dieses ab Anfang April in der Apotheke verfügbar sein soll. Die entsprechende Ankündigung zeigte mir gestern meine Apothekenfrau.

LG

Dirk
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Offline chatti

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Re: Fiasp
« Antwort #1 am: April 03, 2017, 18:13 »
Ich hab es seit eben in der Pumpe drin! 😊 werde berichten, wie es läuft!

Offline Gyuri

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Re: Fiasp
« Antwort #2 am: April 03, 2017, 22:11 »
Ich habe davon vor 7 Tagen vom Diabetologen erfahren. Ich bin zwar (mit ihm) gespannt, was es dann darüber zu berichten gibt, muss aber nicht um jeden Preis zu den ersten Versuchskaninchen gehören … :pappnase:
Ich kann über die Wirkung von Apidra bei mir nicht klagen, aber für meine Frau bestünde vielleicht eine kleine Hoffnung, dass dieses Insulin etwas besser anschlägt als Novorapid und jetzt Apidra. :-\
Gruß vom Gyuri

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Offline Gyuri

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Re: Fiasp
« Antwort #3 am: April 23, 2017, 23:37 »
(…) für meine Frau bestünde vielleicht eine kleine Hoffnung, dass dieses Insulin etwas besser anschlägt als Novorapid und jetzt Apidra. :-\
Seit ein paar Tagen haben wir das neue Insulin in Gebrauch. Ich spritze es meiner Frau genauso wie zuletzt Apidra mit dem gleichen SEA.
Es wäre aus meiner Sicht verfrüht, jetzt schon von einer Verbesserung zu sprechen weil die Veränderungen sich nicht eindeutig auf das andere Insulin zurück zu führen ist. Aber es sieht alles in allem gut aus besser aus als die letzte Zeit mit Novorapid/Apidra.

Die Frau hat immer noch insgesamt zu hohe Blutzucker- bzw. Glukose-Werte. Die Tagesverläufe können wir nicht vergleichen, weil wir einen Monat lang ohne Libre-Sensoren auskommen mussten.  :mauer:
Aber die ganz hohen Werte sind schlagartig weg und präprandial messen wir schon mal Werte unter 160mg/dl, was wir schon als kleinen Erfolg betrachten.

Welche Wirkkurve euch erwartet, kann ich nicht sagen. Aber bei meiner Frau ist es, als ob wir doppelt so viel Insulin spritzen … das aber im Gegensatz zu einer doppelten Dosis Apidra tatsächlich etwas bewirkt. 
:balla: Normal wird man nicht viel darüber lesen, dass man mit Fiasp und einem SEA von 2 Stunden und mehr etwas erreichen kann.
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Offline Tarabas

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Re: Fiasp
« Antwort #4 am: April 24, 2017, 15:42 »

Welche Wirkkurve euch erwartet, kann ich nicht sagen. Aber bei meiner Frau ist es, als ob wir doppelt so viel Insulin spritzen … das aber im Gegensatz zu einer doppelten Dosis Apidra tatsächlich etwas bewirkt. 

Oh, das ist spannend. Weil gerade gestern stolperte ich über einen Beitrag, nach dem das B3 möglicherweise die Insulinsensivität herabsetzt und sich der Insulin-Bedarf erhöhen könnte: http://www.diabettech.com/faster-insulin/new-kid-on-the-block/
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Offline Tarabas

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Re: Fiasp
« Antwort #5 am: Mai 04, 2017, 19:00 »
So, sensible Leser bitte jetzt das folgende überlesen ...


 :mauer:

 :mauer:

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 :mauer:

:mauer:

 :mauer:

 :mauer:

 :mauer:


SCHEEEEEEIISSSEEEEEE!!!!!!  :mauer:  :balla:  :sternleer:  :kreisch:  :knatschig:  :sauer: :schimpf: :sad3:



Mein DiaDoc verweigert mir das neue fiasp!  :hilfe:

a) was will ich denn überhaupt? Bei meinem 1c von 6,0, keinen UZ, diese wunderschönen Librekurven, da bin ich doch ideal eingestellt! Ne, morgens mit 130/140 aufwachen, ist doch normal der Anstieg, und 190 pp ist kein Beinbruch ...

b) ob das alles so dolle ist mit so einem ultraschnellen Insulin ... die Ausschläge in der BZ-Kurve sind ganz normal, er ist überzeugt, das ist auch bei gesunden so (er selber hatte Libre-testend ja auch mal 190er Werte ...) und vor allem sind die wichtig für den Körper ... eine gleichbleibende Linie (als ob ich die mit fiaspo erreichen würde) ist vermutlich nicht wirklich gesund und überhaupt .... nene, fiasp hält er für gefährlich. Und was bringt es überhaupt, naja 10min früher im Körper aktiv (äh, ja und dann auch noch mal um eine deutlich auf den Anfang der Wirkzeit konzentrierte Wirkung oder nicht!?)

c) selbst wenn irgendwann mal Studien ergeben würden, daß das ganze nicht wie befürchtet ist, dann würde ich es niemals von ihm bekommen ... er würde es (und da war ich dann zu perplex um nach dem Grund zu fragen) nur Typ 1ern verschreiben und das bin ich ja nunmal nicht.  :mauer:

er hat ja nichtmal was von einer Unterzuckerungsgefährdung gesagt, die er vielleicht für zu groß hält oder so. Einfach nur ... ultra-schnell brauche ich ja nicht und überhaupt neumodischer Kram, der gefährlich sein könnte.

Mal ne Frage an die dienstälteren Semester hier: Wie war das bei der Einführung der Analog-Insuline? (neben der Preisproblematik) Gab es da auch solche Vorbehalte gegen neues?

Ich meine, solange ein externes Insulin nicht schneller ist als das interne beim gesunden, kann es gar nicht zu schnell sein!
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Offline Gyuri

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Re: Fiasp
« Antwort #6 am: Mai 04, 2017, 22:00 »
(…)
Mal ne Frage an die dienstälteren Semester hier: Wie war das bei der Einführung der Analog-Insuline? (neben der Preisproblematik) Gab es da auch solche Vorbehalte gegen neues?

Ich meine, solange ein externes Insulin nicht schneller ist als das interne beim gesunden, kann es gar nicht zu schnell sein!
Ist 1994 mit der Diabetesdiagnose alt genug?  :verlegen3: Damals stellte man nach einer Entzündung der BSD bei meiner Frau Typ2 Diabetes fest. Und zu Insulin meinte der Internist: "Das wäre u.U. lebensgefährlich!" Erst als ein anderer Internist von Typ1 Diabetes sprach bekam sie Insulin … (die Geschichte geht weiter, das führt aber jetzt zu weit)
Später wurde dann für Typ2er Analoginsulin wegen „Unnötigkeit“ gestrichen (es gab sogar "Expertisen") und erst als die Insuline zum gleichen Preis angeboten wurden, wieder erlaubt.

Jetzt wird es zwischen Novorapid und Fiasp wohl keinen großen Preisunterschied geben … oder doch?

Für meine Frau (inzwischen wieder Typ2) hat unser Diabetologe Fiasp schon vor Zeiten als Alternative angeboten weil sie mit ihren Zuckerwerten in anderen Dimensionen schwebt. Und, wie schon geschrieben, ohne Probleme sofort bekommen. Ich hingegen käme nicht auf die Idee Fiasp für mich zu fordern weil nicht nur ich durchaus Möglichkeiten sehe mit Apidra gut zurecht zu kommen.

Die "3 mal schnellere Wirkkurve" halte ich übrigens wieder mal für etwas übertrieben und höchstens bei Typ 1ern nachweißbar. Diese kernigen Werbesprüche würden z.B. einem SEA von mehreren Stunden widersprechen, wie ich es aber bei meiner Frau durchaus nachweisen kann. (Libre sei Dank ;) )

Was sich dein Doc so gedacht hat, entzieht sich meinem Verständnis. Aber bei meinem Diabetologen würden keine Fragen offen bleiben.
Gruß vom Gyuri

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Offline Tarabas

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Re: Fiasp
« Antwort #7 am: Mai 05, 2017, 00:34 »

Später wurde dann für Typ2er Analoginsulin wegen „Unnötigkeit“ gestrichen (es gab sogar "Expertisen") und erst als die Insuline zum gleichen Preis angeboten wurden, wieder erlaubt.

Das dürfte bei fiasp eigentlich nicht reinspielen. Es kostet in der Apotheke dasselbe wie Novo und ist auch bei den meisten Kassen schon in den Rabattverträgen drin.


Zitat
Die "3 mal schnellere Wirkkurve" halte ich übrigens wieder mal für etwas übertrieben und höchstens bei Typ 1ern nachweißbar. Diese kernigen Werbesprüche würden z.B. einem SEA von mehreren Stunden widersprechen, wie ich es aber bei meiner Frau durchaus nachweisen kann. (Libre sei Dank ;) )

Da scheinen mir aber auch sehr individuelle Sondersituationen vorzuliegen, oder?

Und es ist ja nichtmal so, daß er die Schnelligkeit von fiasp anzweifelt. Im Gegenteil, ein zu starkes "Einglätten" der BZ-Kurve hält er für gesundheitlich problematisch.  :kreisch:  :kratz: Wenn er gesagt hätte "bei ihren häufigen und starken UZs (also die hab ich nicht, nur als Gedankenspiel) da kann ich was schnelleres nicht verantworten" oder so. Das hätte ich verstanden. Aber die obige Aussage und dann noch "T1 vielleicht mal aber T2 nie und nimmer" lassen mich erheblich verstört zurück.
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Offline Hobbit

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Re: Fiasp
« Antwort #8 am: Mai 05, 2017, 09:34 »
@Tarabas
Das willst du vmtl nicht lesen :)
Gerade in den Punkten a) und b) bin ich voll bei deinem Arzt (bei c) hingegen gebe ich dir Recht: ganz schön ignorant!). Warum möchtest du denn unbedingt dein ganzes - anscheinend grandios laufendes - System umschmeißen? HbA1c von ~6% und keine Hypos - Da sage ich: Ändere bloß nichts an deiner Therapie, die läuft doch fantastisch!  :banane:
Aus meiner Sicht ist ein Insulinwechsel die Ultima Ratio (vor dem Umstieg von ICT auf Pumpe), wenn man wieder auftretende Probleme in seinem Ablauf hat, die man nachweisbar nicht in den Griff bekommen kann. Insulinwechsel bedeutet ja auch ein komplettes Neuaufsetzen des Systems, das man (auch unbewusst) über Jahre hinweg immer weiter verfeinert hat. Ich denke, da ist man erstmal einige Tage/Wochen mit Grob- und dann auch mit Feintuning beschäftigt und setzt sich in der Zeit auch einem deutlichen höheren Hypo- und Hyper-Risiko aus. M.M.n. braucht es schon driftige Gründe, sein Insulin zu wechseln.
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Offline Tarabas

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Re: Fiasp
« Antwort #9 am: Mai 05, 2017, 13:47 »
Zum einen glaube ich nicht an eine völlig neue Neueinstellung, das haben auch die "Testberichte" hier und anderswo gezeigt. Und 1c ist ja schön und gut, aber Spitzen von 190 und das nicht nur für ein paar Minuten ist vielleicht "gut" eingestellt (im Gegensatz zu den vielen, die wesentlich mehr Probleme haben) aber optimal ist das ja wohl kaum? Und langer SEA oder gerade eben am Morgen dann diese Spitzen, das läuft IMHO nicht fantastisch.

Zitat
„Bereits bei der sogenannten Nierenschwelle von 180 mg/dl wird die Proteinkinase-C, ein Schlüsselenzym für die Entwicklung der endothelialen Dysfunktion, schlagartig aktiviert. Selbst wenn der Blutzucker längst wieder normal ist, bleibt die PKC für 48 Stunden aktiv“, erklärt Forst weiter.

Grandios würde es laufen, wenn wie beim Gesunden BE-Anflutung und Insulin-Wirkung annähernd überlappend wären. fiasp wäre ein Schritt in diese Richtung. Solange fiasp oder sonstwas diesen natürlichen Mechanismus nicht überholt, ist es nicht zu schnell.

Ich habe gerade wieder einen Aufsteh-Anstieg von 90 auf 150, aber es sind eben nicht immer diese +60. Daher ist zum Aufstehen ein Bolus nur schwer zu kalkulieren. Wenn der Anstieg aber aufhört, dann bin ich schon so nah am Frühstück, da ist nichts mit SEA. Also laufe ich selbst mit nur zwei Brotscheiben erstmal zielsicher auf die 190 zu.  :knatschig: Mit fiasp verspreche ich mir hier eine deutliche Abflachung dieser Spitze. Und wenn mein Arzt "mal" bei "zucker-lastigem" Essen auf so einen Wert kommen sollte, dann ist das "mal". Bei mir ist das fast täglich.

Und das fiasp schneller wieder aus dem Körpersystem raus ist, wäre noch ein deutlicher Vorteil für mich, weil ich - spät noch essend - dann beim ins-Bett-gehen wüßte, ab jetzt wirkt nur noch basal.

Alles in allem eine Bevormundung, die laut den geäußerten Gründen nicht in meiner individuellen Situation liegt sondern an einem generellen Mißtrauen gegen dieses neue Insulin und an meinem Typ 2. Meiner Meinung nach: Es muß dem Patienten obliegen - abgesehen von individuellen(!) medizinischen Gründen und leider auch der wirtschaftlichen Seite durch die KKs  - sein Insulin selber zu wählen. Der Arzt sollte Bedenken äußern und erklären, sich aber letztlich nicht zum Herren des fremden Diabetes aufschwingen. Das kann er gerne machen, wenn er auch meinen Diabetes mitübernimmt.
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