Sicher stimmen die Regeln, will man Messungen unter den jeweils gleichen Bedingungen durchführen!
Es ist nun mal der Blutdruck im ausgeruhten Zustand zwecks Vergleichbarkeit einfacher zu messen.
Und auch ich beachte die genannten Regeln genau ein, ich könnte auch noch ein zwei weitere Regeln nennen.
Hier ging es aber nicht darum, optimal vergleichbare Bedingungen zu erziehlen, sondern um die Vergleichbarkeit verschiedener Geräte.Es ist jedoch grundsätzlich nicht möglich, eine Vergleichsmessung unter genau den selben Bedingungen durchzuführen.Da gäbe es
zeitgleich die Möglichkeit am anderen Arm gegen zu messen. Da muss aber nicht das gleiche dabei raus kommen.
Oder man misst
am gleichen Ort. Dann geht das aber nicht zeitgleich.
Wenn ich beim Arzt meinen Blutdruck messen lasse, nachdem ich meine Frau im Rollstuhl 1km weit durch den Schnee schieben musste, kommt alles nur keine Messung im Ruhezustand zustande.
Ebenso kann es nix G'scheits werden, wenn ich bei der (automatischen) Messung nach Ess- und Trinkgewohnheiten oder nach dem Gewicht befragt werde.
Es macht auch einen Unterschied, ob ich zusammengekauert auf einem Hocker sitze (Zwerchfell?) oder im Liegen gemessen werde … weil gerade die Fußreflexe geprüft werden.
Das führt zwar zu keinem "falschen" Ergebnis, weil es immer zu der entsprechenden Situation passt, für eine zielführende Gegenmessung müsste man aber gleiche Bedingungen schaffen. Und das ist fast nur in Ruhe zu schaffen.
Wie auch der Glukosestand, so ist auch der Blutdruck in aller Regel nicht statisch, sondern unterliegt mehr oder weniger kräftigen Änderungen. Neben der "Messgenauigkeiten" beider Geräte spielt dann auch die Veränderung wegen der Zeitachse ODER die andere Messtelle eine entscheidende Rolle. Man kann also unmöglich vom Einzelergebnis der beiden Geräte auf irgend etwas schließen. Will man das aber unbedingt so durchziehen, müsste man eine sehr große Zahl von Vergleichsmessungen durchführen und diese statistisch auswerten.
Ich habe das gemacht um zu sehen, wie Kompressionsstrümpfe den Blutdruck beinflussen. Dazu genügt es nicht, den Blutdruck ein mal vor und nach dem Anziehen zu prüfen. Die Veränderung könnte andere Gründe haben. So braucht man eine Vielzahl von Vergleichsmessung. Jetzt ist es aber so, dass das Anziehen anstrengend sein kann und davon der Blutdruck steigt. Also habe ich auch mehrmals vor und nach dem Ausziehen den Blutdruck gemessen. So kam ich dann zu der DURCHSCHNITTLICHEN Blutdruckerhöhung von ca. 5mmHg mit Strümpfe im Vergleich zu ohne Strüpfe.
Ähnlich müsste man das bei Vergleichsmessungen zur "Schätzung" der Messunterschiede zwischen zwei Messgeräten ermitteln. Mit Kalibrieren hat das jedoch noch nichts zu tun!
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Und noch ein Wort zur Messungenauigkeit von digitalen Blutdruckmessgeräten.
Den richtigen Druck zu messen ist überhaupt kein technisches Problem.
Bei der Quecksilbersäule ist das ganz einfach, aber auch Manometer lassen sich recht einfach kalibrieren/eichen.
Das Problem ist der Zeitpunkt, zu dem der Puls einsetzt bzw. aufhört.
Wie auch bei den guten alten Geräten kommt es darauf an, wie FEINFÜHLIG der Prüfdruck runter (oder bei meinem Handgerät rauf) reguliert werden kann.