Diabetesfragen > CT - Konventionelle Therapie

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Joerg Moeller:

--- Zitat von: Andi am Januar 25, 2007, 10:41 ---
Kannst Du das noch genau so ins WIKI eintragen?
Hört sich nämlich schon spannend an :ja:

--- Ende Zitat ---


Klar, hab ich mir schon auf einen Post-it gepinnt :ja:

Joa:

--- Zitat von: Jörg Möller am Januar 24, 2007, 20:24 ---

--- Zitat von: Siggi©® am Januar 23, 2007, 11:44 ---
also lediglich dialektisch bedingt ----

--- Ende Zitat ---


Nein, das ist medizingeschichtlich bedingt.

Prof. Howorka hat die FIT entwickelt, als es schon eine ICT, eine intensivierte konventionelle Therapie gab. Aaaaber: die ICT sah zu dieser Zeit noch ganz anders aus. Es wurde zwar schon getrennt in langwirkendes und kurzwirkendes Insulin (CT wurde damals nur mit Basalinsulin gemacht), aber das war noch mit fest vorgegebenen Richtgrößen zu IE und BE.

Prof. Howorka wollte das aber flexibel gestalten, wie beim gesunden Menschen auch. Funktionell eben!

Und um das deutlich von der damaligen ICT zu unterscheiden hat sie es eben FIT - Funktionelle Insulintherapie - genannt.

--- Ende Zitat ---


Wenn ich mich recht entsinne, war auch die Basis-Bolus-Therapie damals deutlich flexibilisiert gegenüber der seinerzeit noch recht starr angelegten ICT und von dieser eindeutlig abgegrenzt.

Ich fand das Buch zur FIT damals auch sehr beeindruckend! Wenn ich nun hier erfahre, dass Frau Howorka selber Diabetikerin ist, wird mir auch klarer, warum.

In D. waren damals das Pendant zu Howorka die Veröffentllichungen von Bergis/Teupe im Diabetes Journal (so 1986/87).

Gruß
Joa

p.s.
@ Jörg: Dein Post-it zur Lexikonerweiterung scheint noch nicht abgearbeitet?  :zwinker:

hjt:
Hey, Ihr könnt das Spiel noch um ne englische Variante erweitern. Denn entgegen der logisch scheinenden Annahme, dass sich hinter Intensified Conventional Therapy unsere ICT verbirgt, ist das in weiten Teilen der englischsprachigen Welt tatsächlich nur das Aufsplitten in Basis-Bolus, wobei beide Insulinsorten im Gegensatzt zur CT eben getrennt und Bolus zu den Mahlzeiten gespritzt wird, nach Spritz-Ess-Schema. Die Freiheit der Zeit- und Mengen- und Sortenwahl, die wir mit ICT verbinden, heißt auf Englisch DAFNE = Dose Adjustmen For Normal Eating, ist noch sehr jung und wird noch recht selten gesehen.

Nachtrag: aus der Formulierung Intensified Therapy leiten muttersprachlich deutsche Interpreten der englischen UKPDS Texte gerne her, dass sich da tatsächlich schon TeilnehmerInnen mit ICT behandelt hätten ;-)

Joa:

--- Zitat von: hjt am August 27, 2007, 08:13 ---
Hey, Ihr könnt das Spiel noch um ne englische Variante erweitern. Denn entgegen der logisch scheinenden Annahme, dass sich hinter Intensified Conventional Therapy unsere ICT verbirgt, ist das in weiten Teilen der englischsprachigen Welt tatsächlich nur das Aufsplitten in Basis-Bolus, wobei beide Insulinsorten im Gegensatzt zur CT eben getrennt und Bolus zu den Mahlzeiten gespritzt wird, nach Spritz-Ess-Schema.

--- Ende Zitat ---

Also einen wirklichen Unterschied zwischen ICT englisch und ICT deutsch kann ich da nicht ausmachen.
Wesentlich ist das Spritz-Ess-Schema. Also die Anpassung der mahlzeitabhängigen Dosis an die beabsichtigte Mahlzeit und die ggf. nötige Korrekturmenge an Insulin. Da hat die Verbreitung der diabetologischen Kenntnisse unterdessen imho schon zu einer gewissen Nivellierung der Konzepte geführt, bis in den CT-Beriche hinein.

--- Zitat ---
Die Freiheit der Zeit- und Mengen- und Sortenwahl, die wir mit ICT verbinden, heißt auf Englisch DAFNE = Dose Adjustmen For Normal Eating, ist noch sehr jung und wird noch recht selten gesehen.

--- Ende Zitat ---

Aber die ist dann auch, wie Du schreibst, am Essen orientiert und lässt sich mit ICT dt./engl. ebenfalls bewerkstelligen?
Rund wird die Sache, wenn der Basalbedarf gezielt mit im Therapieanpassungsfocus steht.
Und da stehen dann alle Konzepte gegenüber der CSII klar zurück. Zumindest hinsichtlich der Möglichkeiten des Feintunings.

Gruß
Joa

hjt:
Moin Joa,

im Grunde ist egal, wie Du die Therapie nennst. Hauptsache Insulin- und Futterwirkung passen zusammen.

Ich kenne Typ1 und Typ2, die mit ner einfachen CT gute Ergebnisse bringen, nicht weil's gut läuft, sondern weil die Betreffenden sich in jeder Situation passend drauf einstellen. Und ich kenne Pumpis, die mit tausend Teststreifen im Quartal nichts besseres als ne 1c 10 zustande bekommen wollen, großzügiger als die 2 Brittles, die ich auch kenne und die sich mit je 2 Pens redlich bemühen.

In unserer D ICT-Variante ist von Mahlzeit zu Mahlzeit ne Korrekturmöglichkeit wenigstens eingebaut, in der englischen nicht. Da darf man mit multiple injections im Schnitt 2mal am Tag nach dem BZ schauen. Da ist das HBA1c das Maß aller Dinge, praktisch auch für die Betroffenen selbst, und 8-10 reicht da völlig aus - vielleicht so was wie Sawicki-Traumland.

Bisdann, Jürgen

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