Hallo zusammen,
seit einiger Zeit verfolge ich dieses Forum und möchte mich jetzt mal doch stärker einbringen.
Ich habe 2004 DM Typ 1 und habe seitdem immer ICT (seit Jahren Liprolog und Levmimir) gemacht. Aber immer nur von Wert zu Wert gelebt und schwankende Hba1c-Werte gehabt. Ich nutze als BZ Messgerät One Touch Ultra und habe mir immer mal die Statistik der Mittelwerte angeschaut, das aber nur 1-2 mal pro Woche. Dementsprechend habe ich oft viel zu hohe BZ-Werte eingefahren, ohne dass ich daraus Konsequenzen gezogen hätte.
Seit November habe ich nun den DexCom Seven Plus (bisher selber finanziert, die Genehmigung von der privaten KK steht noch aus).
ICH KANN NUR BESTÄTIGEN: NIE WIEDER OHNE !!!!
Alle Argumente sind bereits genannt worden, aber man kann es wohl nicht oft genug wiederholen:
- man sieht wo es lang geht, nicht nur Einzelwerte, sondern die Tendenz des Verlaufes ist und die Steigung sind wichtig.
- man bekommt mit, wenn der Blutzucker nach oben oder nach unten durchschießt, dann kan man rechtzeitig und schnell korrigieren. Das gleiche gilt bei geringen Steigungen gerade bei niedrigen Werten.
- vorher immer Respekt vor Unterzuckerungen, daher fast immer zu defensiv gespritzt. Jetzt habe ich im Laufe der Zeit gelernt, wieviel ich spritzen kann, ich bekomme es ja mit, wenn ich zu tief komme. Dann wird halt Zucker eingeworfen. Aber das ist nach 2-3 Monaten besser geworden. Heute kann ich das Risiko eingehen, zu unterzucken, da ich bei 90 mg/dl merke wie schnell der Abfall bzw. groß die Steigung ist. Geht's schnell bergab (Messwerte alle 5 Minuten), dann gibt's mehr Zucker, geht's langsam bergab, dann nur ein bisschen Zucker. Das System schwingt dann bis zur nächsten Mahlzeit ein, so dass ich immer vor dem Essen um die 100 mg/dl bin. DAS GINGE GAR NICHT OHNE CGMS !!!
- Postprandial war ich fast immer über 200 mg/dl oder gar 250 mg/dl und mehr. Gespritzt habeich immer erst zum Essen. Jetzt weiß ich sehr genau, welchen Abstand ich ungefähr einhalten sollte, um unter 180 zu bleiben. Die obere Warnschwelle war anfangs beim DexCom auf 240 mg/dl eingestellt, damit es nicht allzu oft Alram gab. Ich habe die Grenze in dieser Woche auf 180 gesetzt und seit drei Tagen keinen Alarm mehr gehabt. Insbesondere am Morgen spritze ich jetzt den Bolus direkt nach dem Wachwerden, also ca. 30-40 min vor dem Frühstück (und nicht mehr erst zum Frühstück) und ich komme nach dem Frühstück (meistens der höchste pp-Peak am Tag) auch unter 180 durch !!! Das ist wohl der beste Effekt des DexCom bisher !!!
- der morgentliche Anstieg lässt sich viel besser einschätzen (auch wenn der DexCom öfter gerade morgens am Ende der Nacht zu niedrige Werte anzeigt, ca. 40 zu niedrig ...) Durch Experimentieren mit der Levimir-Dosis und mit dem Zeitpunkt (nicht mehr beim Schlafengehen, sondern regelmäßig um ca. 19-20 Uhr) komme ich fast immer unter 150 mg/dl aus der Nacht raus. Aber ich arbeite daran weiter ...
- Auswertungen mache ich mit SiDiary (Desktop, Online und iPhone, super praktisch) und sehe auch in der Statitik die Verbesserungen, wöchentliche Auswertung ist jetzt ein Muss. Nicht nur die Mittelwerte, sondern möglichst geringe Standardabweichungen sind das Ziel!
- Was noch in allen Programmen fehlt, was ich vom OneTouch Ultra her kenne und dort jeweils punktuell ablesen kann, sind die Mittelwerte über 7, 14, 30, 60 und 90 Tage und vor allem deren zeitlicher Verlauf. Das mache ich händisch mit Excel selber und der Verlauf über die Zeit ist sehr motivierend.
Da ich keine Lust auf eine Pumpe habe (bisher zumindest, ich beobachte die Infos zum DexCom mit OmniPod ...), kann ich mit der ICT und dem DexCom sehr gut und viel besser als vorher leben.
Liebe Grüße an alle und schönes Wochenende noch!
Thomas19