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Diabetesfragen => Orale Therapie => Thema gestartet von: Matsner am Januar 19, 2004, 20:35

Titel: Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Matsner am Januar 19, 2004, 20:35
Tja ich schreib halt mal!!

Es war Mitte des Jahres 1999, als es mir körperlich immer schlechter ging! Ich habe auf der Arbeit bis zu 3L Fanta oder Cola in mich hineingeschüttet ohne das es irgendetwas bewirkt hat. An meinen Beinen heilten Schürfwunden nur noch binnen Wochen und nach dem Essen bekam ich Hitzewallungen und Zitteranfälle! Ich wog 135 Kg und mir war eigentlich völlig egal, wie es weiter gehen soll!
Wegen meiner kaputten Knie konnte ich schon seit Jahren meinen Sport nicht mehr ausführen und so ließ ich mich gehen.
Irgendwann muß mich wohl mein Schutzengel oder wer auch immer mal durchgeschüttelt haben, denn ich ging plötzlich zur Hausärztin meiner Freundin, um "mal mein Blut checken zu lassen", wird schon nix sein!!!
Als ich dann zum Nachgespräch kam, fragte mich die Sprechstundenhilfe glaich nach dem Reinkommen, ob ich beim Blutabnehmen auch wirklich nüchtern war, denn mein BZ lag bei 234 mg/dl!!!!!
Uff, das schlug ein, wie eine Bombe, was jetzt?
Beim Gespräch wurde ich dann gut behandelt und ziemlich beruhigt! Ich solle es erst mal mit Diät probieren und die Cola durch Mineralwasser ersetzen. Dies brachte den BZ auf 171 herunter und HBa1C von 9,2 auf 7,4!
Reichte natürlich nicht und man versuchte es zuerst mit Glucobay 50 (Acarbose). Die Wirkung hab ich schon versucht zu erklären!
Dies hatte nur mäßigen Erfolg, denn der BZ blieb ungefähr gleich!
Nun kamen die etwas schärferen Geschütze mit Metformin 850. Dies zeigte die erwünschte Wirkung, so daß man mir mitteilte, ich wäre jetzt Diabetiker und ich würde diese Tabletten jetzt eine Zeit lang nehmen müssen!
Nicht gerade die psychologisch günstigste Variante einem mitzuteilen, daß man ab jetzt chronisch krank ist!!!
Ich bin auch irgendwie der Meinung, daß meine jetzigen Probleme darauf zurückzufüphren sind, daß man mir nie etwas über häufige Depressionen von Diabetikern erzählt hat und ich dadurch so weiter gelebt habe, wie zuvor, weil die Tabletten bewirken ja den Rest!!! Toll nicht??
Nun ging die Beziehung mit meiner damaligen Freundin in die Brüche und ich war gezwungen umzuziehen.
Also, auf zum neuen Hausarzt!
Dieser netter beleibte Herr durchleuchtete meinen ganzen Körper, was auf den ersten Blick ja auch gut war! Nach 3 Monaten durchleuchten und über 500 EUR an Behandlungskosten, die die Kasse nicht getragen hat, kam ich zu dem Ergebnis, daß er gegen meinen Diabetes nichts aber auch gar nichts unternommen hatte. Toll nicht??
Mitlerweile hatte ich mir eine Eigentumswohnung gekauft, was mal wieder einen Umzug nach sich zog! Also Chance genutzt und einen neuen Hausarzt aufgesucht! Seine erste Handlung war, mir einen Termin beim Diabetologen zu besorgen! Endlich mal ein richtiger Ansatz!! Bei dem Hausarzt und dem Diabetologen bin ich noch immer und es geht mir vom Diabetes her gut! Nun muß ich noch meine psychologischen Probleme in Angriff nehmen, wobei ich bei weitem noch nicht weiß, was genau ich tun soll und ich werde meinen Diabetologen wohl darauf ansprechen, damit er mir rät, was ich machen soll!

So, mehr fällt mir jetzt nicht ein. Fragt mal, wenn Ihr was wissen wollt!
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Angela am Januar 19, 2004, 22:56
Andy, versuch es doch mal mit einem Psychologen. Das kann dir dein Hausarzt nicht verbieten. Wenn du glaubst es hilft dir, dann mach es einfach. OK?
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: vreni am Januar 20, 2004, 12:11
Andy,
ich weiss, dass es schwierig ist mit einer „Behinderung“ wie DM sich abzufinden. Ich esse und koche unheimlich gern, möchte unterwegs mal eine Wurst vom Stand oder Kebab essen ohne zu spritzen usw. (Aber ehrlichweise muss ich mir eingestehen, dass ich auch eine Essenseinschränkung ohne DM hätte wegen Uebergewicht.)
Ob Du Depressionen hast weiss ich nicht. Versuch einmal den effektiven Gründen der depressiven Verstimmungen auf den Grund zu gehen. Ist es „nur“ DM?
Du hast Freundinnen- Wohnungs- Arztwechsel geschafft – Du hast es geschafft mit DM mindestens technisch umzugehen. Mach DM und deren Folgen nicht zu Deiner Welt – es gibt noch viel anderes – auch andere Menschen. Jeder hat seinen persönlichen „Rucksack“  zu tragen.
Und die sog. „schlechten“ Zeiten sind oft sehr wertvoll. Zeit zum Nachdenken, den Dingen auf den Grund zu gehen, sich selber und anderen Menschen besser kennenlernen. Die Liste liesse sich beliebig verlängern..........  Lass Dir Zeit  und Ruhe, habe Geduld mit Dir.
Und kämpfe gegen die düsteren Gedanken an!!  :D
viele Grüsse
vreni
und wenn Du glaubst es so nicht zu schaffen, geh wirklich zum Psychiater.............. wie Jörg schreibt schafft man es oft nicht ohne Hilfe.
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 20, 2004, 12:27
Hallo Andy,

zunächst einmal danke dafür, daß du uns ein bißchen was von dir erzählt hast. Das Thema "DM und Depressionen" findet tatsächlich erst langsam seinen Einzug in die öffentliche Diskussion. Einen psychischen Hintergrund würde ich bei einem übergewichtigen Menschen NIE so ganz ausschließen.

Dann sollte das Behandlungskonzept sich aber nicht nur auf den Diabetes erstrecken, sondern auch die Psyche mit einbeziehen. Einige Diabetologen haben das schon erkannt und sind zusätzlich psychologisch geschult, aber sie sind noch sehr sehr dünn gesät.

Für dich könnte es sich als sehr hilfreich erweisen, wenn du den Ursachen auf die Spur kommst. Richtige Anlaufstelle wäre dafür z.B. ein Psychiater. Der kann zum einen feststellen ob es sich um eine körperlich bedingte Depression handelt (die man medikamentös in den Griff kriegen kann) oder ob da evtl. Ursachen vorhanden sind, die von außen auf dich eingestürmt sind (und möglicherweise ins Unterbewußtsein verdrängt wurden).
In dem Fall wäre eine Psychotherapie das Mittel der Wahl.

Ich kenne natürlich die Vorbehalte, die einen davon abhalten solche Ärzte/Therapeuten aufzusuchen. Insbesondere wenn man von sich selber denkt, daß man das auch "irgendwie" alleine in den Griff kriegt. Die Frage ist dann nur: wenn man es alleine schafft, warum macht es einem dann immer noch zu schaffen? Und wie lange will man sich das noch mitansehen, anstatt sich um fachkundige Hilfe zu bemühen?
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Matsner am Januar 21, 2004, 16:56
Danke für Eure Antworten! :-*

Zitat
Andy, versuch es doch mal mit einem Psychologen. Das kann dir dein Hausarzt nicht verbieten. Wenn du glaubst es hilft dir, dann mach es einfach. OK?

Das hat er aber auch nicht getan, er hat mir nur geraten, mich nicht so verrückt zu machen mit allem und mir vorgeschlagen erst mal organische Gründe auszuschließen!

Zitat
Ich esse und koche unheimlich gern, möchte unterwegs mal eine Wurst vom Stand oder Kebab essen ohne zu spritzen usw.

Dies trifft auf mich als Oralem nicht zu. Ich kann den ganzen Tag Essen, so lange ich dadurch nicht zu viele KH aufnehme, denn meine BSD schafft es die oral aufgenommenen Zuckermengen zu regulieren, das beweisen meine guten BZ-Werte den Tag über!
Das baut mich momentan tierisch auf!!

Zitat
Und die sog. „schlechten“ Zeiten sind oft sehr wertvoll. Zeit zum Nachdenken, den Dingen auf den Grund zu gehen, sich selber und anderen Menschen besser kennenlernen. Die Liste liesse sich beliebig verlängern..........  

Ein Satz, wie Donnerhall! *wow*
Ich habe noch nie versucht, was Positives darin zu sehen! Vielleicht ist das mein Fehler!

Zitat
Einen psychischen Hintergrund würde ich bei einem übergewichtigen Menschen NIE so ganz ausschließen.

Hintergrund wofür?

Zitat
Für dich könnte es sich als sehr hilfreich erweisen, wenn du den Ursachen auf die Spur kommst. Richtige Anlaufstelle wäre dafür z.B. ein Psychiater. Der kann zum einen feststellen ob es sich um eine körperlich bedingte Depression handelt (die man medikamentös in den Griff kriegen kann) oder ob da evtl. Ursachen vorhanden sind, die von außen auf dich eingestürmt sind (und möglicherweise ins Unterbewußtsein verdrängt wurden).
In dem Fall wäre eine Psychotherapie das Mittel der Wahl.

Ich werde erst noch zum Augenarzt gehen, um mal einen Sehtest und die jährliche Augenhintergrund- und Augeninnendruckuntersuchung machen zu lassen, wenn da nichts herauskommt, werden wir mich zum Neurologen überweisen, um mal ein EEG zu machen!

Zitat
Die Frage ist dann nur: wenn man es alleine schafft, warum macht es einem dann immer noch zu schaffen? Und wie lange will man sich das noch mitansehen, anstatt sich um fachkundige Hilfe zu bemühen?

Wenn beim Neurologen Nichts herauskommt, werde ich mir einen Termin bei einer Diabetes-Psychologen in der Frankfurter Uni-Klinik geben lassen!
Versprochen!!!
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Angela am Januar 21, 2004, 18:34
Andy sei bitte so nett und lösch nicht weg von wem das Zitat ist, wäre einfacher.
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 22, 2004, 11:35
<Hausarzt>... er hat mir nur geraten, mich nicht so verrückt zu machen mit allem und mir vorgeschlagen erst mal organische Gründe auszuschließen!

Das mit dem "nicht verrückt machen" ist ja nun keine psychologische Glanzleistung, aber mit den organischen Ursachen hat er recht. Ein Psychotherapeut würde dich eh zuerst zum Arzt schicken um das ausschließen zu lassen.

Zitat
Zitat
Einen psychischen Hintergrund würde ich bei einem übergewichtigen Menschen NIE so ganz ausschließen.

Hintergrund wofür?

Na für das Übergewicht. Es sind nicht wenige, die sich einen Schutzpanzer zulegen oder für schlechte Zeiten vorsorgen wollen...

Zitat
Ich werde erst noch zum Augenarzt gehen, um mal einen Sehtest und die jährliche Augenhintergrund- und Augeninnendruckuntersuchung machen zu lassen, wenn da nichts herauskommt, werden wir mich zum Neurologen überweisen, um mal ein EEG zu machen!

Passt. Die meisten Neurologen sind eh auch Fachärzte für Psychiatrie.
Um das mal zu verdeutlichen: bei Depressionen z.B. unterscheidet man grob zwischen endogenen (von innen kommend) und exogenen (von außen kommend).
Der Psychiater ist für die endogenen zuständig, der Psychologe/Psycotherapeut für die exogenen.

Ich drück dir jedenfalls die Daumen, daß das herauskommt, was dir weiterhilft!
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Matsner am Januar 22, 2004, 21:30
Andy, versuch es doch mal mit einem Psychologen. Das kann dir dein Hausarzt nicht verbieten. Wenn du glaubst es hilft dir, dann mach es einfach. OK?
Ich glaube ja eben nicht daran, daß es mir hilft dahin zu gehen!!

Das ist ja das Problem!
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Angela am Januar 22, 2004, 21:35
er kann es dir doch nicht verbieten? Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn du das so willst, dann kann der gar nichts sagen!
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: vreni am Januar 23, 2004, 18:09
Zitat
Ich glaube ja eben nicht daran, daß es mir hilft dahin zu gehen!!Das ist ja das Problem!

Andy. das Problem ist, dass Du nichts wagst, was nicht 100%  verbriefte Garantie verspricht. Du verlierst dabei nichts, kannst nur gewinnen.  :)
viele Grüsse
vreni
Titel: Re:Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Matsner am Januar 24, 2004, 09:38
er kann es dir doch nicht verbieten? Das verstehe ich jetzt nicht. Wenn du das so willst, dann kann der gar nichts sagen!
Du verstehst mich falsch!
Mein Hausarzt meinte nur, daß wir erstmal nichts überstürzen sollten!
Verboten hat er mir gar nichts. Er sagte nur, daß auch der Psychologe wahrscheinlich erstmal alle organischen Möglichkeiten für meine Beschwerden ausschließen würde, bevor er eine Therapie vorschlägt!
Verstehst Du?
Er ist kein schlechter Kerl, der mir sagt, da gehen Sie besser nicht hin, weil die Psychologen eh nur Humbug verzapfen und selbst was an der Klatsche haben!

Titel: Re: Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Matsner am Januar 08, 2005, 19:23
So!
Da bin ich wieder!!
Nach einem schweren Jahr, hab ich jetzt wieder die Muße mich an den Rechner zu setzen!

Wie Ihr alle schon sagtet, war der Gang zum Psychologen, der Knackpunkt!
Das hat mich auf die richtige Bahn zurück gebracht! :super:

Wie konnte ich mir nur einbilden da alleine rauszukommen?? :patsch:

Ansonsten hat sich an meinem Diabetes wenig geändert, ist immer noch in guten Bahnen!
HBa1C: 6,2%!

Bin jetzt wieder hier!! :)
Titel: Re: Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: vreni am Januar 08, 2005, 20:40
Matsner,
ich habe oft an Dich gedacht aber mich nicht getraut eine pn zu senden. doof vielleicht. Aber ich wusste ja dass Du weisst, wo wir sind. Also bin echt froh, dass Du wieder da bist. Irgendwie eine Riesenstein vom Herzen plumps........................
Pass guet uf dich uf.
Titel: Re: Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Angela am Januar 09, 2005, 12:44
So Andy, schön das du wieder da bist.  :banane: Du hast viel gelernt und ich hoffe es geht dir jetzt besser.  :super:
Titel: Re: Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 10, 2005, 12:24
Hallo Andy, schön dich hier wieder zu sehen! :super:

Wie konnte ich mir nur einbilden da alleine rauszukommen?? :patsch:

Das tut sicher so gut wie jeder erstmal. Als wenn man mit einem Auto eine Möglichkeit zum abbiegen sucht und immer nur nach links schaut. Man biegt dann immer nur links ab und fährt irgendwie im Kreis. Da ist ein Beifahrer schon ganz hilfreich, der einem dann mal sagt "Du, da rechts ist ein kleiner Feldweg, da kannst du auch abbiegen" :ja:

Zitat
Ansonsten hat sich an meinem Diabetes wenig geändert, ist immer noch in guten Bahnen!
HBa1C: 6,2%!

Na sauber. Da liegst du ja besser als ich :rotwerd:
Titel: Re: Die Geschichte des Forumsoralen!
Beitrag von: Matsner am Januar 10, 2005, 19:28
So Andy, schön das du wieder da bist.  :banane: Du hast viel gelernt und ich hoffe es geht dir jetzt besser.  :super:
Das kannst Du aber laut sagen!! :super:
Vor Allem habe ich sehr schnell realisiert, dass man keine Angst vorm Psychologen haben muß. Ich hatte immer unterschwellig das gefühl nach dem Besuch als Irrer abgestempelt zu sein!
Nicht mal so sehr für Andere, sondern viel mehr durch mich selbst!
Ich kann nur sagen, der gute Mann hat mir sehr geholfen. Hat mich von dem Downtrip heruntergeholt, nur durch die Hilfe von positiven Stunden und Gesprächen.
Wobei diese Gespräche kaum um mich gingen, als vielmehr um alles Mögliche.
Es hilft so sehr mit jemandem zu reden, den man gar nicht kennt und der trotzdem für einen da ist!