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Diabetesfragen => CT - Konventionelle Therapie => Thema gestartet von: Wiesenhummel am Januar 22, 2007, 11:48

Titel: -
Beitrag von: Wiesenhummel am Januar 22, 2007, 11:48
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Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Angela am Januar 22, 2007, 12:33

Ihr Lieben da draußen,
vorerst: ich hoffe, ich nerv nicht allzuviel mit meinen Fragen. Ich bin halt noch relativ neu im Club und kann vieles noch nicht so recht interpretieren. Meine Schulung bei Dr. Kinga Howorka beginnt erst morgen ("freu").

 :super: super Dr. Howorka ist die Beste. Sie hat selber Diabetes und weiß wovon sie spricht.

Noch immer kein Schnee in Wien
Babsi

Gott sei Dank! Ich brauch keinen Schnee

Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 22, 2007, 18:13

vorerst: ich hoffe, ich nerv nicht allzuviel mit meinen Fragen.


Nein, niemals! Selbst wenn es mal vorkommen sollte, daß die ein oder andere Frage hier schon besprochen wurde, dann ist sie trotzdem für dich von Interesse und für die, die hier nur mitlesen ohne angemeldet zu sein. Wie du siehst lohnt es sich also auf jeden Fall, sie zu stellen!

Zitat
Meine Schulung bei Dr. Kinga Howorka beginnt erst morgen ("freu").


Ich bin beeindruckt! :super:

Zitat
Trotz der spätabendlichen Korrektur (+ Metformin) wache ich nie unter 165 mg auf. Meist mit ziemlich genau diesem Wert.


Das würde ich dann mal näher untersuchen. Ich würde dann darauf achten, wann es Nachtmahl gibt (und ob evtl. danach noch gegessen) wird und was es da gegeben hat.
Dann könnten auch nächtliche BZ-Messungen (jaaa, die sind oberfad, ich weiß...) Licht ins Dunkel bringen. Man könnte nachts mal um 3 und um 5 eine Messung machen und so sehen, ob und wie tief der BZ runtergeht und ab wann er wieder zu steigen beginnt.

Zitat
Die Untersuchung hat gezeigt, dass mein C-Peptid 2,19 (Einheiten hab ich vergessen, ich glaub Nanogramm/dl?) beträgt.


(ng/ml ist die Einheit) Der ist noch okay (wenn der nüchtern gemessen wurde).

Zitat
1. Kann man aus aus dem Gesagten darauf schließen, wie groß meine Insulinresistenz ist?


Nein. Ist aber auch nicht so wichtig, weil es dafür sowieso keine Maßeinheit gibt.

Zitat
2. Kann man aus dem Gesagten sagen, ob ich Typ 1 oder 2 bin?


Auch das nicht 100%ig (ohne weitere Laboruntersuchungen). Ich würde daraus höchstens schließen, daß die Wahrscheinlichkeit eher auf Typ 2 hindeutet.

Zitat
3. Was könnte ich gegen den hohen Morgenwert unternehmen? Umstellung auf FIT?


Das wäre möglich. Ich würde das aber erst nach einer Analyse ins Auge fassen, mit der man versucht dem Geheimnis des hohen NBZ auf die Spur zu kommen.

Zitat
1. und 2. entstanden eher aus dem menschlichen Bedürfnis heraus, sich irgendwo einordnen zu können.


Das versteh ich völlig. Ordne dich doch einfach erstmal den Diabetikern zu, bei denen der genaue Typ unbekannt ist. Das erspart dir hinterher zumindest auf die zu schimpfen, die das falsch zugeordnet haben :zwinker:

Zitat
3. ist einfach nervig und sollte lieber nicht so bleiben.


 :ja:

Zitat
Noch immer kein Schnee in Wien


Hier auch nicht. Aber die ersten Ausläufer der Polarluft habe ich heute nachmittag schon wahrnehmen können. (Heute morgen war es noch deutlich milder)
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Angela am Januar 22, 2007, 18:48


3. Was könnte ich gegen den hohen Morgenwert unternehmen? Umstellung auf FIT?


Wenn du schon Schulung bei der Howorka hast, frag sie doch mal. Sie ist ja die Erfinderin von FIT! Die gibt dir sicher einen Rat. Sie wäre natürlich auch eine super Ärztin, aber sie ist Wahlarzt. Aber wenn dir das nichts ausmacht, vielleicht kannst du ja mal zu ihr gehen?
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Siggi©® am Januar 22, 2007, 19:17
für mich Unwissenden    :kratz:


was bedeutet FIT

konnte leider nix unter Google finden
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Andi am Januar 22, 2007, 20:23

was bedeutet FIT


Funktionelle Insulin Therapie

Zitat von: Siggi©®

konnte leider nix unter Google finden


Warum in die Ferne schweifen?
Kuck mal hier: http://www.wiki.diabetesinfo.de/index.php/ICT :zwinker:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Siggi©® am Januar 23, 2007, 10:25
thx Andi,

d.h. also FIT ist nur nen anderes Wort für ICT ja? wenn ich des nun richtig verstanden hab  :kratz:

Wenn ja, woher kommen diese unterschiedlichen Bezeichnungen?
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Andi am Januar 23, 2007, 11:11

d.h. also FIT ist nur nen anderes Wort für ICT ja? wenn ich des nun richtig verstanden hab  :kratz:


:ja:

Zitat

Wenn ja, woher kommen diese unterschiedlichen Bezeichnungen?


Der Erwerb von 250 gr. Hackfleisch ...

Beim Metzger hier im Raum München kaufe ich ein halbes Pfund Hackfleisch.
In Österreich dagegen werde ich mit 25 Deka weiterkommen.
Ob die Schweiz hier auch was ähnliches bietet, weiß ich nicht ...
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Siggi©® am Januar 23, 2007, 11:44
also lediglich dialektisch bedingt ----


thx Andi             :prost:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Angela am Januar 23, 2007, 14:49

also lediglich dialektisch bedingt ----

nein, dialektisch nicht. Ich glaube Andi meinte, das es zwar das gleiche ist, aber in Österreich FIT heißt und in Deutschland ICT. FIT hat bei uns die Dr. Howorka erfunden und halt so genannt. Wie das mit ICT war weiß ich nicht. Wer das erfunden hat und wann? Findet man sicher irgendwo.
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Siggi©® am Januar 23, 2007, 15:09
wurschtttt


hauptsache man weiß das FIT = ICT ist      :zwitscher:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Angela am Januar 23, 2007, 19:38

wurschtttt


hauptsache man weiß das FIT = ICT ist      :zwitscher:

genau und bei mir heißt es BBIT = Basis Bolus InsulinTherapie  ;D, ist aber auch des gleiche. Aber warum es BBIT und FIT gibt weiß ich auch nicht.  :nixweiss:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 24, 2007, 20:24

also lediglich dialektisch bedingt ----


Nein, das ist medizingeschichtlich bedingt.

Prof. Howorka hat die FIT entwickelt, als es schon eine ICT, eine intensivierte konventionelle Therapie gab. Aaaaber: die ICT sah zu dieser Zeit noch ganz anders aus. Es wurde zwar schon getrennt in langwirkendes und kurzwirkendes Insulin (CT wurde damals nur mit Basalinsulin gemacht), aber das war noch mit fest vorgegebenen Richtgrößen zu IE und BE.

Prof. Howorka wollte das aber flexibel gestalten, wie beim gesunden Menschen auch. Funktionell eben!

Und um das deutlich von der damaligen ICT zu unterscheiden hat sie es eben FIT - Funktionelle Insulintherapie - genannt.
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Andi am Januar 25, 2007, 10:41
Hi Jörg


Nein, das ist medizingeschichtlich bedingt.


Kannst Du das noch genau so ins WIKI eintragen?
Hört sich nämlich schon spannend an :ja:

Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Siggi©® am Januar 25, 2007, 11:31
sehr interessant  :super:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 27, 2007, 14:27

Kannst Du das noch genau so ins WIKI eintragen?
Hört sich nämlich schon spannend an :ja:


Klar, hab ich mir schon auf einen Post-it gepinnt :ja:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Joa am August 27, 2007, 02:28


also lediglich dialektisch bedingt ----


Nein, das ist medizingeschichtlich bedingt.

Prof. Howorka hat die FIT entwickelt, als es schon eine ICT, eine intensivierte konventionelle Therapie gab. Aaaaber: die ICT sah zu dieser Zeit noch ganz anders aus. Es wurde zwar schon getrennt in langwirkendes und kurzwirkendes Insulin (CT wurde damals nur mit Basalinsulin gemacht), aber das war noch mit fest vorgegebenen Richtgrößen zu IE und BE.

Prof. Howorka wollte das aber flexibel gestalten, wie beim gesunden Menschen auch. Funktionell eben!

Und um das deutlich von der damaligen ICT zu unterscheiden hat sie es eben FIT - Funktionelle Insulintherapie - genannt.


Wenn ich mich recht entsinne, war auch die Basis-Bolus-Therapie damals deutlich flexibilisiert gegenüber der seinerzeit noch recht starr angelegten ICT und von dieser eindeutlig abgegrenzt.

Ich fand das Buch zur FIT damals auch sehr beeindruckend! Wenn ich nun hier erfahre, dass Frau Howorka selber Diabetikerin ist, wird mir auch klarer, warum.

In D. waren damals das Pendant zu Howorka die Veröffentllichungen von Bergis/Teupe im Diabetes Journal (so 1986/87).

Gruß
Joa

p.s.
@ Jörg: Dein Post-it zur Lexikonerweiterung scheint noch nicht abgearbeitet?  :zwinker:
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: hjt am August 27, 2007, 08:13
Hey, Ihr könnt das Spiel noch um ne englische Variante erweitern. Denn entgegen der logisch scheinenden Annahme, dass sich hinter Intensified Conventional Therapy unsere ICT verbirgt, ist das in weiten Teilen der englischsprachigen Welt tatsächlich nur das Aufsplitten in Basis-Bolus, wobei beide Insulinsorten im Gegensatzt zur CT eben getrennt und Bolus zu den Mahlzeiten gespritzt wird, nach Spritz-Ess-Schema. Die Freiheit der Zeit- und Mengen- und Sortenwahl, die wir mit ICT verbinden, heißt auf Englisch DAFNE = Dose Adjustmen For Normal Eating, ist noch sehr jung und wird noch recht selten gesehen.

Nachtrag: aus der Formulierung Intensified Therapy leiten muttersprachlich deutsche Interpreten der englischen UKPDS Texte gerne her, dass sich da tatsächlich schon TeilnehmerInnen mit ICT behandelt hätten ;-)
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Joa am September 18, 2007, 22:48

Hey, Ihr könnt das Spiel noch um ne englische Variante erweitern. Denn entgegen der logisch scheinenden Annahme, dass sich hinter Intensified Conventional Therapy unsere ICT verbirgt, ist das in weiten Teilen der englischsprachigen Welt tatsächlich nur das Aufsplitten in Basis-Bolus, wobei beide Insulinsorten im Gegensatzt zur CT eben getrennt und Bolus zu den Mahlzeiten gespritzt wird, nach Spritz-Ess-Schema.

Also einen wirklichen Unterschied zwischen ICT englisch und ICT deutsch kann ich da nicht ausmachen.
Wesentlich ist das Spritz-Ess-Schema. Also die Anpassung der mahlzeitabhängigen Dosis an die beabsichtigte Mahlzeit und die ggf. nötige Korrekturmenge an Insulin. Da hat die Verbreitung der diabetologischen Kenntnisse unterdessen imho schon zu einer gewissen Nivellierung der Konzepte geführt, bis in den CT-Beriche hinein.
Zitat

Die Freiheit der Zeit- und Mengen- und Sortenwahl, die wir mit ICT verbinden, heißt auf Englisch DAFNE = Dose Adjustmen For Normal Eating, ist noch sehr jung und wird noch recht selten gesehen.

Aber die ist dann auch, wie Du schreibst, am Essen orientiert und lässt sich mit ICT dt./engl. ebenfalls bewerkstelligen?
Rund wird die Sache, wenn der Basalbedarf gezielt mit im Therapieanpassungsfocus steht.
Und da stehen dann alle Konzepte gegenüber der CSII klar zurück. Zumindest hinsichtlich der Möglichkeiten des Feintunings.

Gruß
Joa
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: hjt am September 18, 2007, 23:56
Moin Joa,

im Grunde ist egal, wie Du die Therapie nennst. Hauptsache Insulin- und Futterwirkung passen zusammen.

Ich kenne Typ1 und Typ2, die mit ner einfachen CT gute Ergebnisse bringen, nicht weil's gut läuft, sondern weil die Betreffenden sich in jeder Situation passend drauf einstellen. Und ich kenne Pumpis, die mit tausend Teststreifen im Quartal nichts besseres als ne 1c 10 zustande bekommen wollen, großzügiger als die 2 Brittles, die ich auch kenne und die sich mit je 2 Pens redlich bemühen.

In unserer D ICT-Variante ist von Mahlzeit zu Mahlzeit ne Korrekturmöglichkeit wenigstens eingebaut, in der englischen nicht. Da darf man mit multiple injections im Schnitt 2mal am Tag nach dem BZ schauen. Da ist das HBA1c das Maß aller Dinge, praktisch auch für die Betroffenen selbst, und 8-10 reicht da völlig aus - vielleicht so was wie Sawicki-Traumland.

Bisdann, Jürgen
Titel: Re: Hohe Morgenwerte
Beitrag von: Joa am September 19, 2007, 00:55
Hallo Jürgen,

im Grunde ist egal, wie Du die Therapie nennst. Hauptsache Insulin- und Futterwirkung passen zusammen.

Da stimme ich zu. Allerdings ist auch zu bedenken, dass zwischen den DM-Versionen einige kleine Unterschiede beachtlich sind.
Damit meine ich den Unterschied der Bedeutung des Basalbedarfes an Insulin.

Bei einer noch vohandenen eigenen Insulinproduktion, egal ob in Stadien des Typ 1 oder beim Typ 2, ist die Orientierung am Futter primär(er).
Bei fehlender eigener Insulinausschüttung sind die Bedingungen des Basalbedarfes wohl wesentlicher.
Zitat

Ich kenne Typ1 und Typ2, die mit ner einfachen CT gute Ergebnisse bringen, nicht weil's gut läuft, sondern weil die Betreffenden sich in jeder Situation passend drauf einstellen.

Das ist allerdings von der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur abhängig, und das bekommt nicht jeder hin.

Zitat

Und ich kenne Pumpis, die mit tausend Teststreifen im Quartal nichts besseres als ne 1c 10 zustande bekommen wollen,...


Klar, eine Pumpe ist für sich genommen kein Garant für einen HBA1c < xy,z. Und wer 1000 Teststreifen im Monat Quartal verbraucht beweist eher, dass er mit dem Chaos jongliert. Was mir allerdings verschiedentlich auch mit weniger Teststreifen ganz prima gelingt.  :moser:  :zwinker:
Zitat

 ... großzügiger als die 2 Brittles, die ich auch kenne und die sich mit je 2 Pens redlich bemühen.

großzügiger mit Teststreifen? Mir fehlt ein Wenig der Zusammenhang. :kratz:

Zitat

In unserer D ICT-Variante ist von Mahlzeit zu Mahlzeit ne Korrekturmöglichkeit wenigstens eingebaut, in der englischen nicht. Da darf man mit multiple injections im Schnitt 2mal am Tag nach dem BZ schauen.

Wenn das so ist, dann ist das natürlich Schei...benkleister!  :ja:

Gruß
Joa