Autor Thema: Methadon (gespritzt) kann Diabetes auslösen?  (Gelesen 2836 mal)

Offline Alexandra

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Methadon (gespritzt) kann Diabetes auslösen?
« am: Februar 20, 2009, 17:15 »
Hallo,

ich hoffe, ich bin hier richtig mit meiner Frage:

Die Mutter eines drogensüchtigen Sohnes hat mir erzählt, nach neueren Erkenntnissen würde Methadon die Bauchspeicheldrüse angreifen und somit zu Diabetes führen. Allerdings: nur, wenn das Methadon gespritzt wird, nicht, wenn es getrunken wird. Nun bin ich keine Ärztin und auch kein biochemisches Ass (oder womit man sich dafür auch immer auskennen muss), aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es einen Unterschied machen kann, ob die Substanz gespritzt oder getrunken in den Körper kommt? Ich habe versucht, danach zu goggeln, wurde aber nicht fündig.

Vielleicht weiss hier jemand was? Ich hoffe ihr versteht, ich als Diabetikerin denke mir, naja, die Chance, vielleicht irgendwann Diabetes zu entwickeln, finde ich weniger erschreckend als die Aussicht, was aus jemandem wird, der kein Methadon nimmt und wieder auf illegale Drogen umsteigt. Aber ich kann auch verstehen, dass auf nicht-diabetes-betroffene Personen die Krankheit erschreckender wirkt, als sie dann letzten Endes ist. Und auch, das sich eine Mutter um ihren Sohn eh immer Sorgen macht und dann vielleicht denkt, mein Gott, was wenn er den Entzug schafft und dann der Diabetes kommt? (ich würd sagen, juhu, Entzug geschafft, nur, jemand, der nicht nur scharf auf Drogen ist, sondern auch scharf auf den Kick sich zu spritzen, nun ja, für den ist es sicher nicht förderlich, wenn er dann ´ne Krankheit bekommt, bei deren Therapie er spritzen MUSS).

Sie konnte nichts näheres dazu sagen, ob die komplette Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft gezogen wird oder ob sich das auf die insulinproduzierenden Zellen beschränkt. Ich dachte erst, sie würde meinen, weil das Methadon als Saft/Sirup getrunken wird, dass halt das übliche Vorurteil greifen würde: trinkst du süß, kriegst du Zucker, aber dafür wäre es doch auch egal, ob der Sirup gespritzt oder gerunken wird, oder liege ich da falsch? In den Blutkreislauf kommen die KH doch auf jeden Fall, oder steh ich so auf dem Schlauch?

Naja, jedenfalls soll das eine relativ neue med. Erkenntnis sein und wurde in der Selbsthilfegruppe betroffener Angehöriger berichtet... Kann also nichts zum Wahrheitsgehalt sagen. Der Sohn tut es ab mit "Mutter glaubt auch alles, mir egal" und ich würde nun doch gern wissen, ob da was dran ist?

Falls das hier nicht hin passt oder nicht hierher gehört, Jörg, dann verschieb oder lösch den Beitrag bitte.

Gruß,
Alexandra

Offline Joerg Moeller

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Re: Methadon (gespritzt) kann Diabetes auslösen?
« Antwort #1 am: Februar 22, 2009, 15:55 »
...aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es einen Unterschied machen kann, ob die Substanz gespritzt oder getrunken in den Körper kommt?

Doch: es flutet schneller und steiler an, als wenn es erst aus dem Dünndarm resorbiert werden muß.

Versuch mal eine Tasse Wasser auf einen Schlag zu füllen, anstatt es langsam einlaufen zu lassen. Gibt meistens auch Probleme, die man beim langsamen Einlaufen nicht hat.

Wie jetzt genau eine Schädigung und auf welchem Weg erfolgt weiß ich auch nicht, ist mir aber auch nicht sooo wichtig als daß ich da jetzt recherchieren würde. Resultat wäre dann ein Diabetes Typ 3e (http://www.diabetesinfo.de/diagnostik/typen.php)
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Offline Joa

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Re: Methadon (gespritzt) kann Diabetes auslösen?
« Antwort #2 am: Februar 22, 2009, 20:31 »
ich hoffe, ich bin hier richtig mit meiner Frage:

glaube ich zwar nicht so recht, aber wenn

Zitat
Die Mutter eines drogensüchtigen Sohnes hat mir erzählt, nach neueren Erkenntnissen würde Methadon die Bauchspeicheldrüse angreifen und somit zu Diabetes führen. Allerdings: nur, wenn das Methadon gespritzt wird, nicht, wenn es getrunken wird.


Halte ich das eher für ein Gerücht. Da allerdings Methadon zu Substitutionszwecken nicht als iv-injektionsfähige Lösung zur Verfügung gestellt wird, mag es schon sein, dass die Soße die mancher Junkie da aus Methadonsirup als iv-Substrat anrührt nicht nur die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Zitat
aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es einen Unterschied machen kann, ob die Substanz gespritzt oder getrunken in den Körper kommt?

Mmmmh, was wäre der Unterschied in der Wirkung, wenn Du die Substanz Insulin trinkst oder iv verabreichst?

Zitat
... finde ich weniger erschreckend als die Aussicht, was aus jemandem wird, der kein Methadon nimmt und wieder auf illegale Drogen umsteigt.


 :kratz:

Zitat
mein Gott, was wenn er den Entzug schafft und dann der Diabetes kommt?

Vielleicht ist es ein Trost, dass der Sohnemann vom geschafften Enzug etwa genauso weit entfernt scheint, wie unter Heroin?

Zitat
... jemand, der nicht nur scharf auf Drogen ist, sondern auch scharf auf den Kick sich zu spritzen, nun ja, für den ist es sicher nicht förderlich, wenn er dann ´ne Krankheit bekommt, bei deren Therapie er spritzen MUSS).
 

:staun:

Es gibt schon einen gewissen Unterschied zwischen der Insulinapplikation aus nem Pen und der iv-Ladung aus der Heroinspritze.

Und selbst wenn der- oder diejenige das Insulin nur noch iv zu sich nähme, sozusagen aus lieber Gewohnheit, gibt das keinerlei Kick.

Der Methadon-Kick iv enstpricht nämlich in etwa dem H-Kick. Was dem Insulin nun völlig abgeht.

Gruß
Joa
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Offline Joerg Moeller

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Re: Methadon (gespritzt) kann Diabetes auslösen?
« Antwort #3 am: Februar 23, 2009, 08:04 »
Halte ich das eher für ein Gerücht. Da allerdings Methadon zu Substitutionszwecken nicht als iv-injektionsfähige Lösung zur Verfügung gestellt wird, mag es schon sein, dass die Soße die mancher Junkie da aus Methadonsirup als iv-Substrat anrührt nicht nur die Bauchspeicheldrüse in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Methadon gibt es auch als Injektionslösung :zwinker:

Zitat
Zitat
aber ich kann mir nicht recht vorstellen, dass es einen Unterschied machen kann, ob die Substanz gespritzt oder getrunken in den Körper kommt?

Mmmmh, was wäre der Unterschied in der Wirkung, wenn Du die Substanz Insulin trinkst oder iv verabreichst?

Schlechtes Beispiel. Insulin ist ein Eiweiß, wird also von der Magensäure aufgelöst und so inaktiviert. Methadon nicht.
Es gibt Medis, bei denen es hinsichtlich der Nebenwirkungen egal ist ob sie oral oder i.v. appliziert werden und einige, bei denen das einen Unterschied macht.
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