Hallo Schindelschwinger,
poly (griech.) heißt „viel“. Es sind bei der Polyneuropathie also viele Nerven betroffen, die sehr unterschiedlich auf eine Schädigung reagieren können.
Zudem ist zu unterscheiden, ob es sich bei der diabetischen Polyneuropathie (dPNP) um eine periphere oder eine autonome Nervenerkrankung handelt. Bei der peripheren Polyneuropathie sind die Nerven quasi in der „Umgebung des Körpers“ betroffen.
Vorzugsweise beginnt die periphere Störung in den längsten Nervensträngen wie in den Füßen, Beinen, Händen oder Armen. Die autonome Polyneuropathie betrifft die Organe wie das Herz, den Verdauungs- oder Urogenitaltrakt. Alle Störungen können einzeln oder zu mehreren auftreten, sind jedoch in aller Regel progressiv, d.h. sie schreiten mit der Dauer der Erkrankung fort.
Ausbremsen lässt sich die dPNP sehr oft mit einem normnahen Blutzuckerverlauf.
Sie gilt jedoch als nicht heilbar. Linderung der Empfindungsstörungen und mitunter auch der sehr unangenehmen Schmerzen kann mit verschiedenen Medikamenten und vereinzelt auch mit physikalischen Maßnahmen erfolgen.
Die Ausprägung der Störungen bei Diabetes hängt weniger vom aktuellen Blutzuckerwert ab, sondern eher von dem Langzeitverlauf. Ein gleichmäßiger Blutzuckerverlauf ohne ausgeprägte Blutzuckerspitzen (Werte über 150 mg/dl) ist
die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie.
Bei dPNP ist die Insulinbehandlung, zur Insulinpumpentherapie
sogar ein potenzielles Verordnungskriterium, der Königsweg, weil sie praktisch ohne Nebenwirkungen ist und den Blutzucker zuverlässig senkt.
Metformin dagegen steht im Verdacht ein Vitamin B12-Killer zu sein. Vitamin B12-Mangel seinerseits kann eine der vielen Ursachen für eine PNP sein.