Autor Thema: Ist ein Rollstuhl sinnvoll?  (Gelesen 2319 mal)

Offline iperi

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Ist ein Rollstuhl sinnvoll?
« am: Oktober 03, 2017, 15:19 »
Hallo! Ich habe eine milde Polyneuropathie der Füße, und deswegen seit 3 1/2 Monaten Gehprobleme - es geht nur mit Gehstützen, und nur kurze Strecken. Gestern erfuhr ich, das es die letzten Wochen eindeutig wieder Knochenmarködeme waren (Symptome sind eindeutig, davor hatte ich zusätzlich andere Schmerzen, deshalb konnte ich es nicht selbst deuten). Wegen diabetischen Schuhen bin ich im Widerspruch (ich habe ja nur eine milde Polyneuropathie ..)
Nun überlege ich mir, einen Rollstuhl gebraucht zu kaufen.
Mit Gehstützen schaffe ich über den Tag an guten Tagen bis 4 km, was nicht viel ist, wenn ich den öffentlichen Nahverkehr nutze - da muß ich erst mal hin. Ich will das laufen nicht aufgeben, nur gerne etwas weiter kommen. Und wenn ich an Weihnachtsmarkt oder große Geschäfte denke, da habe ich gar keine Chance (zur Zeit - und es ist ja noch nicht Weihnachten).
Mein Mann  empfiehlt Fahrradfahren, wir können den Sattel niedrig stellen, das ich vom Sattel bequem mit beiden Füßen stehen kann. Das traute ich mich kaum, weil ich an jeder Ampel halten muß - in einer Großstadt ein Problem. Das Fahren selbst war problemlos.

Wie kann ich diese verbessern?
Rollstuhl ja-nein? Welche Möglichkeiten gibt es sonst?

Vielen Dank!

Offline Joerg Moeller

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Re: Ist ein Rollstuhl sinnvoll?
« Antwort #1 am: Oktober 04, 2017, 12:01 »
Ich denke das ist eine Entscheidung, die Du selber treffen musst. Alternativ käme ja auch noch ein Rollator in Frage. Das würde deiner Beinmuskulatur zu Gute kommen, die im Rollstuhl sonst abbauen würde.
Der Rollator hat gegenüber Gehstützen auch noch den Vorteil, dass er eine Sitzfläche hat, d.h. wenn es mal nicht mehr weitergeht kannst Du dich jederzeit hinsetzen und ein bißchen ausruhen.

Fahrrad ist auch eine gute Idee, wenn es dir eher darauf ankommt weitere Strecken zurückzulegen. Damit über den Weihnachtsmarkt zu fahren könnte Probleme geben, wenn der Markt richtig voll ist.

Hast du schon einen Schwerbehindertenausweis?

Meine schmerzfreie Gehstrecke liegt unter 100 Meter, dann muss ich mich hinsetzen oder zumindest irgendwo abstützen. Ich hab mir deshalb ein Auto gekauft.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Ist ein Rollstuhl sinnvoll?
« Antwort #2 am: Oktober 04, 2017, 14:02 »
Für einen Rollstuhl würde ich mich nur entscheiden, wenn "garnix" mehr ginge und ich mich bezüglich Mobilität aufgegeben hätte.
Der nächste Schritt wäre dann, sich von einem Pfleger und/oder Motor schieben zu lassen.
Mein Vater lebt in einem Heim und so sehe ich viele gebrechliche Menschen, die sich mit Rollator fortbewegen. So lange sie das können sichd sie immer noch "fitt".  :super:
Wer sich (im Alter) schieben lässt baut schnell ab und hat nicht wirklich was vom Leben.

Meine Frau bekam nicht ohne Grund einen Rollstuhl verschrieben. Ich bringe sie aber nur hinein, wenn größere Ausflüge geplant werden. Zum Einkaufen kann sie gar nicht so krank sein, als dass sie sich nicht auch am Einkaufswagen festhalten könnte. Ging das nicht mehr, wäre sie quasi in der Wohnung im 3. Stock gefangen. So lange sie aber in Bewegung bleibt, kann sie mit meiner Hilfe die 50 Stufen bewältigen.

Nicht sich damit begnügen, bequem im Rollstuhl zu sitzen und sich schieben zu lassen! Schlecht gelaufen ist immer noch besser als gut gefahren!
Gruß vom Gyuri

„Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“
(Karl Valentin)

Offline iperi

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Re: Ist ein Rollstuhl sinnvoll?
« Antwort #3 am: Oktober 05, 2017, 22:50 »
Danke für die Antworten!
Zur Ergänzung meines Problems, an schlechten Tagen schaffe ich nur 100 Meter...

Ich werde nach Rollatoren schauen.

Den Rollstuhl wollte ich soweit es geht selbst rollen, bin mir aber auch der Gefahr bewußt, "sitzen zu bleiben".
Was schlimmer ist - gebrochene Mittelfußknochen oder zu früh immobil zu werden - weiß ich nicht. Beides ist riskant.

Einen schönen Tag euch!