Ihr habt natürlich recht, dass eine Pumpe in der gegenwärtigen Situation nicht in Frage kommt! Das wäre glatter Selbstmord
Soweit würde ich nicht gehen. Ich würde es eher als Geldverschwendung ansehen, weil mit seiner Messdisziplin auch eine Pumpe nicht viel reißen könnte.
Letztes Mal hatte er tatsächlich 7,0 Aber auch damit bin ich NICHT zufrieden.
Ich denke mal, da liegt der eigentliche Knackpunkt:
Du warst damit nicht zufrieden.
ER ist aber derjenige, der unzufrieden sein sollte.
Ich kann mir schon denken, daß er das auch ist (unzufrieden), aber offenbar nicht unzufrieden genug um etwas zu ändern.
Ich weiß einfach nicht, wie ich es schaffen soll, ihm das ganze wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Alles andere hat für ihn einen höheren Stellenwert als seine Krankheit!
Das ist doch schon mal die halbe Miete. "Alles andere" schließt nämlich auch dich, bzw. eure Familie ein.
Ich halte nichts davon mit Bildern von Spätschäden zu winken. Wenn Mensch verdrängen will, dann verdrängt er.
Du solltest ihm eher mal klarmachen, was das alles mit dir, mit eurer Beziehung macht. Wenn er so weitermacht, dann läufst du - vor allem mit deinem beruflichen Background - ständig mit der Angst rum, es könne auch ihn mal treffen. Warum will er dir das zumuten?
Aber spinnen wir den Faden mal weiter. Ich hab auch in der Dialyse gearbeitet (aber nur kurz; war sterbenslangweilig), und da hatten wir natürlich auch Diabetiker. Einer davon war impotent, beidseits Oberschenkelamputiert und fast blind. Für die Familie ein Pflegefall, was nicht nur seine Frau, sondern auch ihn stark belastet hat. Ist es die Familie nicht wert, sich dafür ein bißchen mehr am Riemen zu reißen?
Diabetes ist wie Hämorrhoiden: ist beides was für den Ar***. Ich bin sicher so ähnlich denkt er auch, aber dann soll er nicht nur so denken, dann soll er auch so reden. Hier kann er das. Weil hier Leute sind, die das auch so erleben, die diese Wut und Selbstverleugnung kennen und die sich gegenseitig auffangen können.
Du bist doch KS. Wann lernt ein Pat. nach Apoplex eher wieder selbstständig zu werden: wenn man ihm seine Brote schön vorschmiert, oder wenn er sich das mit allergrößter Mühe selbst machen muß?
Ich kann dir nur raten: vergiß deine Beruf wenn du zuhause bist und hör auf seine Krankenschwester zu sein. Du bist seine Frau.
Und wenn es dir mal zuviel wird, dann weißt du ja jetzt, wo du es rauslassen kannst!